SOS-Tipps für Führungskräfte – Was tun, wenn ein Mitarbeiter Suizid-Andeutungen macht?

Betriebliches Gesundheitsmanagement in Krisenzeiten

Gestern erzählte mir eine Geschäftspartnerin, dass sich bei ihr in der Firma eine Kollegin tatsächlich das Leben genommen hat. Man habe ihr in der Arbeit nichts weiter angemerkt. Auffällig sei nur gewesen, dass sie etwas stiller war als sonst und sich etwas mehr als sonst zurückgezogen hatte. Aber sonst, war sie „eigentlich“ wie immer!

Rüsten Sie sich als Führungskraft für den Fall der Fälle

Haben Sie den Eindruck, dass die Suizidalitätsrate angestiegen ist? Wie sieht es bei Ihnen aus in der Firma, im Freundeskreis oder in der Familie? Der Psychiater Ralf Bonelli sagte 2021 in einem YouTube-Video, dass die Suizidalität seit er Pandemie um ein 6-faches angestiegen sei. Wie dem auch sei, ich denke, es ist gut, sich als Führungskraft aktuell zu rüsten, für den Fall der Fälle. Was ist zu tun, wenn ein Kollege bzw. ein Mitarbeiter suizidale Äußerungen macht wie: „Wenn Krieg kommt, dann bringe ich mich um“. Oder: „Ich kann bald nicht mehr, ich mag gar nicht mehr leben.“

SOS-Tipps bei Suizid-Äußerungen von einem Mitarbeiter

Was tun, wenn jemand solche Andeutungen macht: Einfach ignorieren oder gleich den Notruf absetzen? Hier für Sie 5 SOS-Tipps, was Sie tun sollten, wenn jemand suizidale Äußerungen macht:

  • Suizidale Äußerungen sollten IMMER ernst genommen werden und niemals ignoriert werden.
  • Ziehen Sie als Führungskraft jemand mit ins Vertrauen, z.B. Ihre Stellvertretung. Sogar erfahrene Helfer werden in so einer Situation nervös, bekommen Angst, und können deshalb nur noch eingeschränkt rational denken.
  • Führen Sie ein Gespräch mit der betroffenen Person und schlagen Sie ihr vor sie zum Hausarzt oder zum Psychiater zu begleiten. Lassen Sie bitte nicht locker bis sie gemeinsam eine Lösung gefunden haben. Der aktuelle psychische Zustand muss unbedingt durch einen Hausarzt oder Psychiater abgeklärt werden. In Fachkreisen wird dies „Suizidalität-Abklärung“ genannt.
  • Holen Sie sich professionelle Unterstützung durch die Krisendienste Bayern: 0800/6553000 oder durch das deutschlandweite Info-Telefon Depression: 0800/3344533
  • Versuchen Sie zu jeder Zeit Ruhe zu bewahren und achten sie auf die Schweigepflicht. Besprechen Sie sich mit ihrer ausgewählten Unterstützung (Vertretung, Betriebsarzt, Betriebsrat – maximal insgesamt drei Personen) und sorgen Sie dafür, dass der Mitarbeiter baldmöglich einen Arzt vorgestellt wird. Begleiten Sie den Mitarbeiter unbedingt zum Arzt, so dass Sie sicher gehen können, dass der Mitarbeiter die benötigte Hilfe bekommt.

Es ist immer gut für so eine Situation gerüstet zu sein. Gerade jetzt, wo sich die Kriegssituation zwischen Russland und der Ukraine immer mehr zuspitzt und die Fehlzeiten am Arbeitsplatz wegen psychischer Erkrankungen/Depression einen neuen Höchststand erreicht haben (DAK Analyse 2021).

Kaufbeuren, 04.03.2022

 

Buchtitel E-Book SOS-Schnell-Tipps

SOS-SCHNELL-TIPPS

für Führungskräfte, Arbeitnehmer und alle Menschen wie du und ich.
PLUS GRATIS 5 BILDER aus der eigenen Feder von Margit List anfordern.

Margit List Postrait

Sie wollen mich kennenlernen?

Vereinbaren Sie ein kostenloses Strategiegespräch,
Dauer ca. 25 Minuten

[show-meet]